Kurze Besprechung des Portfolios und ein Blick auf die letzten 8 Sommerkorrekturen des S&P 500 (5 min Lesezeit)
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Das Klima an den US-Aktienmärkte wird deutlich rauher. Das sehe ich alleine schon an den zahlreichen Ausstoppungen meiner Portfolio-Positionen in der letzten Handelswoche sowie am konsolidierendem Performanceverlauf.
Ein weiteres Anzeichen dafür, dass uns “schwache” Monate bevorstehen ist die Tatsache, dass der S&P 500 seinen EMA 20 und der Nasdaq 100 sogar den MA 50 durchbrochen hat. In solchen “Stage 3” Phasen (gem. Marktphasenmodell) ist die Trefferquote für positive Breakout-Trades mit “Follow-Through” nur sehr gering. Es ist ein Distributionsumfeld, in welchem Pro-Trader und institutionelle Anleger ihre Aktien an Retail-Trader Bob & co. (in früheren Jahren auch an Pasa :P) verkaufen.
Ein Blick auf die letzten 8 Sommerkorrekturen
In den letzten 8 Jahren (2009-2016) kam es jeweils zw. Ende Juni und Ende August zu einer Sommerkorrektur an den Märkten, in welchen der S&P 500 zwischen -6,7% (2013) und -19% (2011) in der Spitze fiel. Der Durchschnitt aller 8 Korrekturen beträgt -11,5%, der Mittelwert ca. -9%. Erwähnenswert ist außerdem, dass es in allen 8 Jahren im Anschluss daran zu Erholungen im S&P 500 zw. +7% bis +24% kam.
Quelle: stockcharts.com
Die 30-Jahre Saisonalität des S&P 500 verheißt auch nichts Gutes…
Es ist allgemein bekannt, dass die Sommer- und inbesondere die Spätsommermonate an den US-Aktienmärten schwierig zu handeln sind. Im obigen Saisonalitätchart sind die letzten 5 Jahresverläufe des S&P 500 abgebildet. Zwischen Mitte Juni und Anfang November kam es jeweils zu einem Korrekturtief. Diese Beobachtung deckt sich mit einem längerfristigen (30 Jahre) saisonalen Chart des S&P 500 (siehe unten). Hier liegt das Korrekturtief im berüchtigten Crashmonat Oktober.
Quelle: seasonalchart.de
Mögliche Korrekturszenarien
Mittels des längerfristigen Wochenchart des S&P 500 werde ich mögliche Korrekturszenarien kurz anreißen: Eine 10% Korrektur liegt im +1%/-1% Bereich des Medians und der Durchschnittskorrektur der letzten 8 Jahre, bei ca. 2208 Punkten. Gleichzeitig entspricht dies dem 38,2% Fibo Retracement. Sollte diese Marke brechen, wartet bei 2135 Punkten, gem. dem Market Profile des S&P 500, eine massive Unterstützungzone. Hier verläuft auch das 50% Fibo Retracement. Eine 20% Korrektur bedeutet ein S&P Stand von 1962 Punkten. Der langfristige Aufwärtstrend des S&P 500 wird gem. Markttechnik erst bei 1810 Punkten (-26%) durchbrochen.
Auswirkungen auf mein Trading
Für mein Trading heißt das, Handbremse anziehen, Handelsfrequenz und Positionsgrößen reduzieren und die Märkte dahingehend beobachten, ob sich die Schwäche der Indizes & Momomentumsaktien auch anhand interner Marktindikatoren (A/D Linie; BP NYSE etc.) bestätigt. Bisher ist dies nur bedingt (NYSE BP) der Fall. Für eine größere Korrektur sind die Internals BISHER noch zu stark. Sollten diese in den nächsten Wochen nach und nach Schwäche zeigen, werde ich versuchen eine Großteil der Abwärtsbewegung mittels Shortpositionen zu spielen.
Last but not least, bahnt sich eine größere Bewegung im Goldsektor an, worauf ich in einen meiner nächsten Blogposts eingehen werde…
Trade with care 🙂
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